Aufgaben und Arbeitsprozesse sind heute komplex und verlangen zu ihrer Bewältigung und Lösung nach klarer Zielsetzung, flexibler Kommunikation und gutem Teamwork. Doch während noch vor einigen Jahren der individuelle Arbeitsplatz nahezu zwingend an das Office, das Büro gebunden war – denn nur da hatte man Zugriff auf Anwendersoftware, Dokumente und die Kommunikation mit Kollegen – reichen heute Internetzugang, Rechner und Smartphone um nahezu alle Aufgaben einer klassischen Bürotätigkeit erledigen zu können. Ortsungebunden und zu jeder Zeit. Der Begriff Arbeitsplatz wurde und wird gerade vollkommen neu definiert!
Wenn man sich Beiträge zu den Themen „Autonomes Arbeiten“ oder „Digitalisierung des Arbeitsplatzes“ ansieht, die vor Eintritt der Pandemie verfasst worden sind, fällt einem ein interessanter Unterschied zur heutigen Sichtweise auf: Die Entwicklung eines modernen, digitalen und autonomen Arbeitsplatzes wird meist als mögliche Option beschrieben, die Schritt(chen) für Schritt voranschreitet. Der Impact auf Kommunikationskultur, Führungsstil oder Organisation von Arbeitsabläufen wird in diesen Artikeln oft sehr vage umrissen.
Heute wissen wir: die Pandemie hat in Sachen Digitalisierung und „New Work“ Tatsachen geschaffen! Aus einem „Könnte man einmal darüber nachdenken“ war die absolute Notwendigkeit geworden, Arbeitsabläufe neu zu strukturieren und digital aufzusetzen. Unternehmen, die bereits über eine geeignete IT-Infrastruktur verfügten, hatten zunächst einen klaren Wettbewerbsvorteil, alle anderen mussten deshalb in Windeseile nachziehen. Tatsache ist: Aufgrund der faktischen Unabdingbarkeit wurde die Skepsis gegenüber moderneren Formen der Arbeitsgestaltung beiseite geschoben und die Chancen, die mit einer Neuorganisation von Arbeit und dem mobilen Arbeiten entstehen, erkannt.
Und die Technologie, die eine Umsetzung dieser Chancen ermöglicht, ist vorhanden.
Kommunikation, Verlagssoftware, Dokumente – fertig ist der Arbeitsplatz
Microsoft Teams einrichten, Zugang zu knk365 erhalten, Dokumente in der Cloud bereitstellen bzw. abrufen: fertig ist der Arbeitsplatz? Ach ja, das Smartphone gehört schon auch noch dazu. Dann ist aber – beispielhaft – alles vorhanden, was an Infrastruktur für ein effizientes Arbeiten notwendig ist. Und das mobil oder im Homeoffice, ja, wie in vielen Fällen bereits üblich, auch länderübergreifend, international. Gerade für Deutschland benötigt diese Feststellung leider immer noch ein kleines P.S.: Ein schneller, stabiler Internetzugang ist Grundvoraussetzung für diesen Ansatz des autonomen Arbeitens.
Dass wir heute mit relativ geringem Aufwand remote an Arbeitsprozessen produktiv teilnehmen, Workflows steuern und Ziele sowie Aufgaben kommunizieren können, lädt ein, Arbeit an sich neu zu denken und neue Formen der Zusammenarbeit, die auf Eigenverantwortung und Selbstständigkeit setzen, zu etablieren. Laut einer in diesem Blog bereits erwähnten Sonderstudie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema „Corona und Arbeitswelt“ gehen zwei Drittel der befragten ExpertInnen von einer „Auflösung des Büroalltags“ auch nach Pandemie-Zeiten aus. Die Neudefinition des Arbeitsplatzes ist also mit Bestimmtheit keine temporäre Angelegenheit. Im Gegenteil, sie wird die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen auch in Zukunft maßgeblich beeinflussen.
Die Technologie ist vorhanden – die Arbeitskultur muss geschaffen werden
Mit der mobilen Digitalisierung des Arbeitsplatzes verändert sich die Arbeitskultur in allen Bereichen. Leadership, Kommunikationsformen und -regeln und die eigene Arbeitseinteilung finden auf einer neuen, vielleicht ungewohnten Basis statt. Homeoffice und mobiles Arbeiten ziehen eine ganze Reihe von arbeitspsychologischen Aspekten nach sich, die rein technische Ausgestaltung ist dagegen straight forward. Nicht umsonst geht beispielsweise Microsoft auf seiner Teams-Website weniger auf technische Inhalte ein (eine breite und durchdachte Funktionalität wird vorausgesetzt), sondern gibt den sogenannten „weichen“ Aspekten mehr Raum. Themen wie Work-Life-Balance, ansprechendes Arbeitsumfeld, Teamgefühl oder auch der „Spaßfaktor“ gilt es aufzugreifen und zu bearbeiten wenn dauerhaft digital kommuniziert und gearbeitet wird.
Dass sich im Homeoffice Produktivität und Arbeitsleistung insgesamt verbessern ist mittlerweile anerkannt. Die Kommunikation ist prägnanter und durch das Setzen auf Eigenverantwortung und freiere Zeitgestaltung steigt die Motivation jedes einzelnen.
Aus den technischen und psychologischen Faktoren des digitalen Arbeitsplatzes eine nach vorn gewandte, frische und auf Teilhabe setzende Arbeitskultur zu entwickeln ist zentrale Aufgabe heutigen Leaderships.
(Photo by Taras Shypka on Unsplash)
Das knk Blog Team befüllt den knk Blog mit Inhalt, neuen Beiträgen und antwortet auf Kommentare.
Wir freuen uns auf unsere Leser:innen!