Längst sind die Zeiten vorbei, in denen im Unternehmen zwei oder drei zentrale Anwendungen einen Großteil der Anforderungen abdeckten, ergänzt vielleicht durch „handgestrickte“ Lösungen für die individuellen Features. Heute ist der Datenfluss und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Applikationen ungleich anspruchsvoller und komplexer. Und ehemals kleine Anpassungen und Individuallösungen müssen bei jedem Update, jeder Innovation „mitgeschleppt“ werden, im „worst case“ muss die gesamte Systemumgebung abgeglichen und angepasst werden.
Deshalb haben wir in den letzten Jahren hart daran gearbeitet, Standards zu etablieren und gleichzeitig individuelle Anpassungen integrieren zu können. Wo wir in punkto Update-, und damit Zukunfts-Sicherheit, in 2020 stehen und mit welchem technologischen Ansatz wir arbeiten, möchte ich im folgenden kurz darstellen.
In diesem Jahr gehen wir mit der Überschrift „Zukunftsfähigkeit“ den vorletzten Schritt einer Entwicklung, die zusammengefasst folgende Ziele vereint: Bestmögliche Anschlussfähigkeit, Flexibilität, Sicherheit und Kundenzentriertheit aller Applikationen bei gleichzeitig niedrigerem Aufwand für Deployment, Roll-Out und Customizing! Zugegeben, das klingt zunächst etwas sperrig, deshalb besser noch einmal so formulieren: Wir möchten, dass unsere Anwender an allen zukünftigen Technologien und Innovationsschritten teilhaben können, ohne dass der Aufwand einer Aktualisierung dabei zu hoch ausfällt, möglicherweise so hoch, dass man sich technologisch „abgehängt“ wiederfindet.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in den letzten Jahren einen erheblichen technologischen Invest getätigt und knkVerlag-Standard zukunftssicher aufgestellt (Stichworte Cloud, Web-Client, Business-Central und Umstellung C/AL auf AL).
Von Extensions und Kapselungen
Ich möchte in diesem Beitrag nicht zu technisch werden – die Gefahr ist durchaus gegeben – aber dennoch vermitteln, warum wir diesen Aufwand betrieben haben und wodurch sich moderne, zukunftssichere Software auszeichnet.
Sie nutzen auf Ihrem Smart-Phone sicherlich zahlreiche Apps und Funktionen, die alle unterschiedliche Release-Stände aufweisen und unterschiedlichste Aufgaben erfüllen. Es wäre doch sehr ärgerlich, wenn Sie nach dem Update einer einzelnen App plötzlich nicht mehr telefonieren könnten oder Ihre Kontakte nicht mehr angezeigt würden. Genau dies wird dadurch verhindert, dass die Standard-Software des Smart-Phones durch keine App modifiziert werden kann, der Standard bleibt erhalten und die zusätzliche Funktionalität der App wird gekapselt zur Verfügung gestellt.
Ähnlich verhält es sich in Zukunft mit der Struktur Ihrer Business Anwendungen. Auf der Basis von Microsoft Business Central wird knkVerlag als sogenannte Extension aufgesetzt, ohne dass der Standard von Business Central modifiziert wird. Weitere individuelle Lösungen und Ergänzungen können dann wiederum gekapselt hinzugefügt werden, ohne den Standard-Code von knkVerlag zu verändern.
Dieser Ansatz verhindert den eingangs erwähnten „Domino-Effekt“ bei Updates und Neuerungen und macht den Update-Prozess sicher und kostengünstig, Ihre Systemumgebung zukunftssicher.
Die Chance auf Standard
„Standard“ zu sein klingt nicht sehr aufregend, aber will man „Aufregung“ in Zusammenhang mit Softwaresystemen? Ich denke, eher nein! Was man wirklich will ist Neuerungen schnell und flexibel nutzen zu können, Wettbewerbsvorteile aus dem fortlaufenden Deployment aktueller Technologien zu erzielen sowie seine Investitionen zukunftssicher zu wissen.
Um diesen Status zu erreichen ist zunächst Aufwand notwendig: Bestehende Software-Prozesse und individuelle Anpassungen müssen analysiert und abgeglichen werden. Entscheidungen über Nutzung der Standard-Funktionalität oder einem Redesign individueller Funktionalität müssen getroffen werden. Und schließlich müssen die Ergebnisse von Analyse und Planung mit der Durchführung des Updates umgesetzt werden. Inklusive Redesign, Testphase, Schulungen aber: immer mit unserer Unterstützung und unserem Knowledge-Transfer!
Ich sehe die Rückkehr zum Standard eindeutig als Chance, auch und gerade dann, wenn sich im Laufe der Jahre unübersichtliche Insellösungen etabliert haben und Code-Wildwuchs entstanden ist. Den Anschluss an neue Technologie mit geringem Aufwand halten zu können ist einer der Key-Erfolgsfaktoren in der heutigen Medienwelt. Und schließlich ist es auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass man die modernste verfügbare Technologie in der Verlagsbranche nutzt!
(Photo by AbsolutVision on Unsplash)
Knut Nicholas Krause M.Sc., CEO und Gründer von knk, ist seit 1986 als IT Berater für Mittelstandsunternehmen aktiv. Als Sohn eines Ressortleiters der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gründete er knk 1988 und spezialisierte sich auf die Entwicklung von knkVerlag, der einzigen Microsoft zertifizierten Verlagssoftware weltweit. Er ist Ideengeber und Visionär, der sich ausführlich mit Branchentrends innerhalb der Verlagsbranche auseinandersetzt und sie in die Weiterentwicklung von knkVerlag miteinbezieht.