Mein Ausbildungsberuf, der Fachinformatiker Anwendungsentwicklung, wird in einem dualem Lehrsystem angeboten, also in Betrieb und Berufsschule gelehrt.
Normalfall ist, dass man im Betrieb das praktische Wissen erlangt und in der Berufsschule, die zwei Mal im Jahr für jeweils sechs Wochen stattfindet, bekommt man eine generelle Wissensbasis für den Beruf. Schließlich gibt nicht jeder Betrieb dasselbe Wissen an den Auszubildenden weiter, was aber für einen gleichen Wissensstand für spätere Berufschancen wichtig ist. Das an der Berufsschule vermittelte Wissen ist allerdings eher theoretisch, die Praxis wird, wie gesagt, im Ausbildungsbetrieb gelehrt.
Im Betrieb werden mir also für meinen Job spezifische praktikable Dinge beigebracht, die mich im Beruf weiterkommen lassen. Da ich ein Anwendungsentwickler bin, programmiere ich hauptsächlich, weswegen mir der Betrieb beim Lernen von Programmiersprachen stark hilft und mir Aufgaben rund um das Programmieren übergibt. Wenn zum Beispiel ein Kunde etwas entwickelt haben möchte und ich der Entwickler bin, ist noch andere Arbeit damit verbunden als nur das Programmieren. Ich muss etwa ebenfalls eine Dokumentation zu meiner Programmierung schreiben, damit der Kunde alles nachvollziehen und die Änderungen akzeptieren kann.
Die Klassen in der Berufsschule sind in der Regel pro Ausbildungsberuf aufgeteilt, allerdings bin ich in einer gemischten Klasse, die es auch gibt. Meine Klasse ist besetzt mit Anwendungsentwicklern und Systemintegratoren. Die Systemintegratoren sind für die Hardware im PC zuständig. Man kann sich den Beruf so vorstellen, dass man sich um den PC und Server an sich kümmert, sprich: Wenn es mal Probleme mit dem PC gibt, kümmern sich die Systemintegratoren darum, anstatt die Anwendungsentwickler, die programmieren.
Als ich zum ersten Mal in die Berufsschule gegangen bin, hatte ich weniger als einen Monat gearbeitet, aber ich konnte mir trotzdem einen guten ersten Eindruck verschaffen. In der Berufsschule haben wir, wie bereits gesagt, sehr viel Theorie bearbeitet, aber zu meiner Überraschung sind wir auch sehr häufig, nämlich da wo es möglich ist, in eine praktische Arbeitsphase übergegangen und haben die Theorie, die wir vorher gelernt haben, praktisch angewendet. Deshalb ist die Berufsschule immer eine gute Ergänzung zur Arbeit, bei der man auf die praktische und spezifische Anwendung fokussiert ist. In meinem nächsten Berufsschulblock werde ich dann an einer Klassenfahrt mit meiner Klasse teilnehmen. Dort wird das Thema Sport eine große Rolle spielen, da es das Fach in der Berufsschule nicht gibt.
Im Großen und Ganzen bin ich auf meine kommende Zeit in der Berufsschule wie im Betrieb gespannt und hoffe, viele neue Eindrücke sammeln zu dürfen und meine Freundschaften aus der Berufsschule weiter auszubauen. Jetzt freue ich mich erst einmal auf meinen nächsten Schulblock und werde in der Zwischenzeit viel in der Firma lernen.
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