In einer zunehmend komplexer werdenden Anwendungslandschaft, in der Webdienste, Standardsoftware und (handgestrickte?) Einzelanwendungen jederzeit Daten erzeugen und benötigen, ist die Integration der Unternehmensdaten ein Muss. Kann ein Enterprise Service Bus den Aufwand für diese Aufgabe verringern? Und was bedeutet Enterprise Service Bus eigentlich genau?
Seitdem Informationstechnik Unternehmen in ihren Geschäftsprozessen unterstützt, also bereits seit geraumer Zeit, war immer auch auch die Integration von Daten ein Thema. Während Datenströme früher jedoch eher unidirektional und noch übersichtlich auf zentrale Applikationen zuliefen (z.B. Kassendaten an ERP, Finanzdaten an FI&CO), erfordert die serviceorientierte Anwendungsarchitektur heutiger Zeit einen bidirektionalen Datenaustausch zwischen verschiedensten Applikationen und Diensten.
Die Anwendungslandschaft der meisten Unternehmen ist eine inhomogene, mit den jeweiligen Geschäftsprozessen gewachsene Struktur, in der ERPs, Webdienste und Alt-Systeme (vornehmer: Legacy Applications) ihre jeweiligen Teilaufgaben hoffentlich bestens erfüllen. Nicht verwunderlich, dass auch die Integration der einzelnen Komponenten im Lauf der Zeit komplexer und unübersichtlich werden kann. Eine Vielzahl von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen versucht relevante Daten dort zur Verfügung zu stellen, wo sie in diesem Moment benötigt werden.
Das kann funktionieren (und tut es in den meisten Fällen auch), es gibt jedoch zwei Aspekte, die beachtenswert sind:
Zum einen wird der Aufwand bei Änderungsnotwendigkeit zunehmend höher. In einer Zeit, in der neue oder veränderte Geschäftsmodelle an der Tagesordnung sind und IT-seitig schnell unterstützt werden müssen, kann dies zu einem erheblichen Zeit- und Kostenfaktor werden.
Zum anderen ist die für die Integration zunehmend wichtige Business-Logik oft fest mit dem eigentlichen Datenaustausch verdrahtet und kann nicht gesondert angepasst werden. Das mindert Flexibilität und schnelle Reaktion auf neue Anforderungen.
Was macht der Enterprise Service Bus?
Aus oben genannten Gründen wurde Anfang der 2000er Jahre nach Konzepten gesucht, die die Integration und den Datenfluss zwischen einzelnen Diensten und Anwendungen kosteneffizienter und agiler machen sollten. Der Begriff Enterprise Service Bus wurde geprägt und bezeichnet bis heute sowohl das zugrunde liegende Architekturkonzept als auch Softwareprodukte, die dessen Umsetzung unterstützen.
Zentrale Idee ist die Einführung eines Kommunikationskanals (Bus), in dem alle Informationen und Nachrichten, die ausgetauscht werden sollen in einem standardisiertem Format verfügbar sind. (Vergleichbar vielleicht mit einem zusätzlichen Flur im Office, in dem Akten abgelegt und von anderen zu jeder Zeit abgeholt werden können).
Der eigentliche Zugang zum jeweiligen Service oder einer Applikation wird mit Hilfe von sogenannten Adaptern gesteuert, die dezentral die für sie relevanten Informationen in ein Zielformat bringen und „ihrem“ Dienst zur Verfügung stellen.
Wie sinnvoll ist ein ESB für mein Unternehmen?
Die Frage nach Aufwand und Nutzen ist natürlich auch beim Thema Datenintegration zentral. Der Begriff „Enterprise“ könnte dazu verleiten, überdimensionierte Softwarearchitektur zu planen („Jetzt machen wir es `mal richtig!“), wo eigentlich das gute alte „Interface“ vollkommen ausreichend wäre.
Für Unternehmen jedoch, die eine Vielzahl von eigenständigen Diensten und Applikationen zu integrieren und vielschichtig gestaffelte Information und Nachrichten an Dienstanbieter und Dienstnutzer zu verteilen haben, kann der ESB Prozesse grundlegend vereinfachen.
Es gibt zahlreiche Anbieter von Softwareprodukten, die einen ESB abbilden und dessen Einführung begleiten. Mit der Einführung einer zusätzlichen Software ist es jedoch bei Weitem noch nicht getan. Effiziente und flexible Integrationsarchitektur erfordert zunächst viel interne Kommunikation und ein belastbares Konzept. Erst in einem zweiten Schritt erhält die jeweils unterstützende Software ihre Relevanz.
knk Integration Platform
Das Schnittstellen-Framework knk IP ist kein klassischer ESB im engeren Sinn. Es erfüllt jedoch mit seiner universellen Einsetzbarkeit, seiner Flexibilität und der Standardisierung von Formaten und Business-Logik zentrale Kriterien einer agilen und effizienten Datenintegration.
Insbesondere bei der automatisierten Anlage und Aktualisierung von Stammdaten, die in einem anderen Dienst (z.B. Webshop) generiert wurden, sorgt knk IP für nahtlosen Datenfluss und stellt die Qualität der Daten sicher. So können auch inkonsistente Daten durch integrierte Mapping-Funktionen vervollständigt werden.
Mit individuell konfigurierbaren Optionen und Prüfwerten auf Feldebene lassen sich – um einen ESB Begriff zu verwenden – „Adapter“ erstellen, die nur noch im Konfliktfall eine direkte Bearbeitung durch einen Mitarbeiter notwendig machen.
Wie hier bereits erwähnt: Eine durchdachte Datenintegration ist das Ergebnis eines guten Konzepts und der Auswahl geeigneter Software zu dessen Umsetzung. Einer der Schlüssel für weiteren Markterfolg! knk unterstützt Sie dabei gerne. Bei jedem Schritt!
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Knut Nicholas Krause M.Sc., CEO und Gründer von knk, ist seit 1986 als IT Berater für Mittelstandsunternehmen aktiv. Als Sohn eines Ressortleiters der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gründete er knk 1988 und spezialisierte sich auf die Entwicklung von knkVerlag, der einzigen Microsoft zertifizierten Verlagssoftware weltweit. Er ist Ideengeber und Visionär, der sich ausführlich mit Branchentrends innerhalb der Verlagsbranche auseinandersetzt und sie in die Weiterentwicklung von knkVerlag miteinbezieht.